Teil 1 Beginn der Verzweiflung
Wo Verzweifelung herrscht, kann Hoffnung entstehen. So wie Licht nur dann entstehen kann, wenn die Dunkelheit vorwegreitet.
„Maren! Maren wach auf! Los, wir müssen hier weg! Sie sind gleich um die Ecke!“
Die Frau öffnete die Augen, in ihrem Geist hallte noch immer der Nachklang der Explosion, welcher sie von den Beinen geworfen hatte. Langsam wurde das Bild vor ihren Augen klarer und auch die Geräusche wurden langsam verzerrter, der rote Alarm hallte in ihrem Schädel wie ein Hammer, der immer wieder meinte, ihre Stirn zertrümmern zu wollen. Ein Schrei Riss sie aus den Gedanken, als sie einen roten Strahl erblickte, der sich suchend durch den Nebel bewegte. Sie Griff die Hand von Frank, der ihr Aufhalf. Sie schrie vor Schmerz, als sie ihr Bein hielt. Es war sicher gebrochen, Frank war ein Andorianer und entsprechend Kräftig, seine weißen Haare und Fühler waren deutlich nach hinten gedrückt. Maren sah kurz nach Links, dort wo die Bordwand sein sollte, waren nur die Sterne zu sehen, an den Rändern der weggerissenen Außenhaut konnte man noch den leichten grünen Nebel sehen… Plasmawaffen, wieder ging ein Ruck durch das Schiff. Der Alarm dauerte weiter an, dann kamen noch zwei Personen, zwei Menschen, sie hoben ihre Phaser und schossen in den Nebel hinter ihnen. Sie wollte sich nicht umdrehen, aber sie musste einfach, dann erblickte Sie einen, so viele Horrorgeschichten hatte sie schon von den Borg gehört, aber hier sah sie nun einen Leibhaftig vor sich. Der Borg hatte keinen rechten Arm mehr und seine Augen waren beide durch Implantate ersetzt worden. Wie eine Gestalt aus dem schlimmsten Alptraum ging er auf die beiden Sicherheitsteammitglieder zu. Wieder schossen sie ihre Phaser ab, einer traf den Borg, aber der Schild schien den Strahl abzuhalten. Angepasst, die Borg hatten sich angepasst, Frank drückte sie um eine Ecke, gerade als sie sehen konnte, wie der Borg seine Injektoren in den Hals des ersten Soldaten gleiten ließ und der zusammensackte. Sie wurde weiter von Frank gezogen, der Gestank von verbrannten Kabeln lag in der Luft, das Licht flackerte hier. Frank drückte seinen Kommunikator.
„Brücke? Hier ist Commander Savaldar. Eindringlinge sind auf Deck 7 eingebrochen. Sektion 10 bis 12 sind schwer beschädigt. Wir haben Verluste. Brauchen dringend Evakuierung mit dem Transporter. Eine Verletzte geborgen, Brücke hören sie mich?“
Ein ihr endlose langes Rauschen schien zu folgen, sie wollte schon die Brücke aufgeben, als die Antwort kam.
„Hier Brücke, Commander, die Transporter sind ausgefallen. Sie müssen durch Jevriesröhre 14 zwei Decks nach oben. Dort wird ein Team auf sie warten.“
Im Hintergrund hörte man Befehle und Meldungen, die gebellt wurden. Es war für Maren schwer vorstellbar, was genau auf der Brücke gerade passierte. Hinter sich hörte sie etwas krachen, als sie sich wieder umsah, musste sie sehen, wie der zweite Sicherheitscrewmann gegen die Bordwand geschleudert wurde, er spuckte dabei Blut, als er auf einem Träger der seinen Brustkorb Durchstoßen hatte, hängen blieb. Er hatte es zumindest hinter sich und würde kein Opfer der Borg werden. Die Kommunikation verstummte und wieder ging der Ruck durch das Schiff. Frank, auch wenn das nicht sein richtiger Name war, nur ein Rufname, öffnete die Verdeckung und der Runde Eingang lag vor ihr. Frank sah sie an.
„Hör mir zu Maren, du musst da durch, ich verschaffe dir so viel Zeit wie Nötig. Los!“
„Ich geh nicht ohne dich! Bist du verrückt?“
„Los Verdammt, geh endlich!“
Damit drückte er sie durch den Eingang und sie schrie wieder, zog sich dann langsam durch die Röhre. Ihr Blick ging nach hinten Frank nahm seinen Phaser zur Hand und schien ihn neu einzustellen, dann Schoss er und man sah einen Borg vor ihn auf den Boden fallen, erleichtert schnaufte Maren aus. Frank kam in die Röhre und hinter ihr her. Er grinst zufrieden, dann knarrte es hinter ihnen, Frank drehte sich um und Schoss wieder, sie konnte durch ihn nicht sehen, ob er getroffen hatte.
„Los Maren, schneller!“
Sie krabbelte, wie der Teufel, die Schmerzen in ihrem Bein waren wie von heißen Nägeln durchbohrt zu werden. Dann kam sie an eine Abzweigung und kletterte nach oben, sie schnaufte und keuchte. Zog sich weiter hoch, zum Glück hatte der rote Alarm aufgehört zu tuten, so konnte man sich zumindest normal unterhalten. Sie lachte kurz über diese absurden Gedanken und kletterte weiter, sah zurück und Frank folgte ihr recht dicht auf. Noch eine Röhre, dann war es geschafft. Sie rollte fast aus der Röhre und blieb dann daneben liegen, sie wurde gepackt, endlich in Sicherheit, sie machte die Augen wieder auf und sah einer Frau ins Gesicht, ihr linkes Auge war durch ein Implantat verdeckt, sie hob sie mühelos hoch und ihre rechte Hand schnellte vor und sogleich spürte sie, wie die Injektoren in ihren Leib sich gruben. Sie sah der Frau in die Augen, die sie Gefühlsneutral ansah. In ihrem Körper schien es zu explodieren, als würden ihre Gedanken, ihre Wünsche einfach langsam verblassen. Sie hörte ein lautes schreien, wer schrie da…widerstand ist…. Warum schrie er? Zwecklos… sie wurde zurück auf den Boden fallen gelassen. Die Welt wurde immer entfernter, ihre Gedanken wurden… Wir sind die… Borg… wenn sie die Augen schloss sah sie eine Frau, die ihre Arme öffnete, sie umarmte, drückte, feste, du gehörst mir… Sie werden uns dienen… sie öffnete die Augen und sah, wie… wie hieß er…Spezies 4711… nein…Frank… die Borgfrau angriff, sie schlug ihn mit einem Handschlag gegen das Shot und er sank zu Boden. Er hatte Tränen in den Augen, sie reckte ihre Hand langsam zu ihm, sie wollte ihn Berühren… ihn assimilieren… wir sind… wir sind die Borg, dann sah sie das rote Aufblitzen des Phasers und die Welt verschwamm um sie herum zur Dunkelheit und dem Drücken um ihr Inneres, dass verzweifelt versuchte der Dunkelheit zu entkommen. Dann war es Still.