How to Lead, Führung und andere Irrtümer…
Hallo ich wieder,
nach dem RP Guide kommt nun der nächste. Wie in jedem Guide werde ich nur die männliche Bezeichnung wählen (z.B. nur Spieler, SL etc.), außerdem werde ich via Spoiler wieder die Themenblöcke zusammenfassen umso die Möglichkeit zu geben, jeden einzelnen Bereich selbst auswählen zu könne. Also, fangen wir an!
Worum geht es in diesem Guide? Es geht um Führung, und zwar in dem Sinne, wie sich Anführer von Gruppen, Schiffen oder anderen Führungsrollen verhalten sollten. Natürlich ist dieser Guide nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich komme ja selber aus dem militärischen Bereich, bin dort auch selber in einer Führungsposition und kenne entsprechende Lehrgänge wo eben genau diese Themenblöcke angeschnitten werden. Also man verzeih mir, wenn ich manchmal vielleicht etwas zu militärisch denke/schreibe. Aber nun wollen wir loslegen, kommen wir zu dem Themen:
- Führung allgemein, was ist Führung?
- Ich als Vorgesetzter
- Vorbild/Vaterfigur/Neutraler/Hassfigur/Tyrann, die Arten der Führung
- Führungsformen
- Meine Untergebenen und ich
Die Liste werde ich auf Wunsch verlängern, natürlich darf man mich im Spiel und auch im Forum ansprechen um Kritik oder Verbesserungswünsche zu äußern.
Kommen wir zum ersten Themenblock, Führung allgemein, was ist Führung?
Führung in dem Sinne kommt aus dem Verlangen der Menschen, geführt zu werden… ok, dass klingt nun krass oder? Also wäre damit ja Führung etwas, was sich jeder Mensch wünscht und in dem Sinne ist das sogar richtig. Nicht jeder Mensch ist zum Anführer geboren, einige Sachen kann man sich erlernen, aber es geht um viel mehr als Techniken, es geht um Ausstrahlung, Charisma, die Fähigkeit andere Menschen zu überzeugen ihnen überall hin zu folgen, auch wenn das den eigenen Tot bedeutet. Kommen wir nun wieder zu dem Bedürfnis der Menschen geführt zu werden. Dabei geht es nicht um den Alltag wie z.B. beim Autofahren oder beim Kochen zu haue, nein es geht um Situationen, wo klar wird, dass es eine Stresssituation wird. Geht in euch und fragt euch mal, wo ihr überall geführt werdet. Auf der Arbeit, in Onlinespielen (Raids)… um mal nur einige wenige zu nennen. Ich sag immer, am besten sieht man das bei Unfällen. Viele wollen helfen, davon gehe ich einfach mal aus, aber die meisten agieren nicht, solange die keine klare Ansage erhalten und das Unterscheidet den Anführer. Er ist es, der in dieser Stresssituation beginnt Leute einzuteilen, ihnen Aufgaben zu geben und den Überblick behält. Er ist selber nicht mehr so aktiv (in der Regel) und ist wie die Spinne im Netz, die schaut was an ihren Fäden passiert. Es ist nichts schlimmes kein klassischer Anführer zu sein, manche Menschen haben das eben nicht, das ist nicht verwerflich und auch kein Nachteil, schließlich ist eine Welt mit nur Anführern auch nicht das Gelbe vom Ei, oder wie ein Spruch es klassisch ausdrückt, viele Köche verderben den Brei. Das ist bei der Führung genau so, es kann nur einen Geben *Kopf ab* Scherz beiseite, es ist wirklich so, dass auch beim Militär, in Firmen, überall gibt es eine Strenge Hierarchie um genau sowas zu verhindern. Die Kernaufgaben der Führung sind:
- Führen
- Entscheiden
- Steuern
- Informieren
Der Anführer ist immer ein wichtiges Organ und bei ihm beginnt bereits eine Fehlerkette, wenn etwas schiefläuft. Als Anführer müsst ihr euch klarmachen, ihr Entscheidet! Eure Entscheidungen sind es, die etwas positiv oder negativ sich entwickeln lassen. Ihr tragt die Verantwortung und zwar nicht nur für euch selbst, sondern auch für den Bereich unter euch. Etwas geht schief? Es Entwickelt sich nicht in die gewünschte Richtung? Sucht erstmal den Fehler bei euch, bevor ihr die Untergebenden anmeckert. Aber dazu kommen wir im nächsten Kapitel.
Ich als Vorgesetzter!
Nun ist es soweit, ihr habt die Verantwortung, ihr sollt eine Aufgabe erfüllen, ihr seid der Chef, ihr führt das Raumschiff, ihr seid der Projektleiter. Was aber nun? Was macht einen guten Vorgesetzten aus? Diese Frage stellen sich sicher viele hoch bezahlte Persönlichkeiten und das nicht seit vorgestern. Im Endeffekte gibt es nicht das Allheilmittel der Führung, die Faktoren, die ihr als Anführer beachten müsst sind sehr Umfangreich. Das liegt im einen auch daran, dass die Menschen unter euch alle komplett anders sind. Es sind Individuums und ihr müsst den ganzen Haufen zu einem Team formen und damit Probleme lösen um am Ende dann einen auf die Nuss zu bekommen, weil im Team etwas schief ging. Ein kleiner Tipp, vor dem nächsten Vorgesetzen niemals sagen, dass ist nicht meine Schuld, das hat mein Team verbockt, ich bin Unschuldig… nein! Es ist dein Team! Stehe zu ihnen und vor allem stehe vor ihnen! Das ist sicher die schwierigste Aufgabe eines Anführers, sich vor sein Team stellen. Zuerst heißt es euch zu überwinden, bevor jemand euer Team angehen kann. Der Einzige, die euer Team anscheißen darf, seid ihr! Punkt! So zeigt ihr Stärke gegenüber eurem Vorgesetzten und vor allem Rückgrat vor euren Untergebenen. Stellt euch selbst die Frage, wem würdet ihr folgen wollen? Der, der euch gleich an den nächsten Verkauft um seine Haut zu retten oder dem der alles tun wird um euch zu schützen? Natürlich ist das nur eine Methode wie man führen kann, es gibt sicher deutlich mehr Methoden. Dazu aber mehr im nächsten Thema.
Vorbild/Vaterfigur/Neutraler/Hassfigur/Tyrann, die Arten der Führung.
Wir haben ja jetzt viel davon gehört, wie ein Anführer gestrickt sein sollte, ist das aber die beste Art der Führung oder die Einzige? Nein, es gibt natürlich verschiedene Arten Personen zu führen und jede Art hat so ihre kleinen Probleme und Vorteile. Ich will mal versuchen so die Haupttypen zu erklären.
Das Vorbild:
Tja was soll man sagen, er ist es einfach! Er wird von den Frauen angehimmelt, von den Männern respektiert und jeder würde für ihn die Hölle erobern gehen, wenn er dies verlangen würde. Kurzum, das Vorbild ist der, dem die meisten Folgen werden. Er glänzt durch Gerechtigkeit, geht immer mit gutem Beispiel voran und ist sich nicht zu Fein, auch mal Prügel einzustecken umso die Untergebenen zu schützen. Das Vorbild steht immer seinen Mann, zeigt kaum schwächen und wenn, wird es eher als eben „menschlich“ gesehen und selbst dafür wird er geachtet, dass er auch zeigt nicht unfehlbar zu sein. Vorbilder sind sicher die schwierigsten Arten von Anführern, vor allem in der Durchsetzung, es verlangt Schultern, die den ganzen Erdball umspannen um diese Last zu tragen. Aber das Vorbild schafft es einfach und wenn nicht, helfen ihm die Untergeben und stützen ihn. Er hat sein Team unter sich und diese Folgen ihm, egal was kommen mag. Jetzt zu der Masterfrage, was ist der Nachteil eines Vorbilds? Ganz einfach, wenn er Weg ist oder vor den Augen der Untergebenen ausgeschaltet wird. Die Moral, ein wichtiger Aspekt einer jeden Truppe, ist im ersten Moment dahin, sollte das Vorbild fallen. Mit viel Pech versinkt die ganze Gruppe/Truppe in einem schwarzen Loch, aus dem sie sich nie wieder erholt. Somit ist es sehr auf eine einzige Person beschränkt und selten kommt ein passabler Nachfolger aus dem „Mob“ hervor, der ihm folgt.
Die Vaterfigur:
Er ist ein wenig gesetzter als das Vorbild. Die Vaterfigur kümmert sich, wie das Vorbild um seine Leute, er sieht seine Untergeben wie seine Kinder, die er Schützen will. Er zeigt ihnen was er kann, er versucht sie alle in seine Arme zu schließen. Er kümmert sich um seine Leute, die ihm auch so viel bedeuten. Er sieht sich als Ausbilder, Vater, Führer der Gruppe und nicht ihnen übermächtig Überlegen. Er ist ihr Freund, ein Familienmitglied und entsprechend behandelt er seine Untergeben auch. Ihr seht schon den Nachteil, Vaterfiguren sind gebrochen, wenn sie einen oder mehrere ihrer Untergebenen verlieren. Sie packen unter Umständen sie zu weich an und neigen dazu, Entscheidungen abzulehnen, die den Tot beinhalten können oder sogar tun.
Der Neutrale:
Er ist da. Punkt. Der Neutrale hält sich die Entfernung zu den Untergeben und hat auch keine wirkliche Bindung an Sie. Man folgt ihm, weil jemand gesagt hat, dass man ihm folgen soll. Hier beginnt so langsam schon eine gewisse Entfremdung zum Anführer, er steht vor der Gruppe, weil er eben dahin gesetzt wurde. Er nimmt alles recht gleichgültig auf und macht seinen Job so gut er kann. Hier beginnt auch das Problem, durch die Entfernung zu den Untergeben ist es schwer für ihn, die Gruppe einzuschätzen, er geht nicht auf die Bedürfnisse ein oder nur schleppend, weil er es eben muss. Hier wird selten Nachwuchs gewonnen, daher ist der Neutrale kein Ausbilder. Er ist nicht Fisch und nicht Fleisch, kurzum wie am Anfang, er ist einfach da.
Die Hassfigur:
Nun kommen die interessanten Anführer, die Hassfigur ist genau das, man hasst ihn als Untergebener, warum? Weil er Entscheidungen trifft, die ihn ihm guten Licht dastehen lassen. Die Gruppe ist ein Werkzeug auf dem Weg seiner Karriere. Trotzdem erkennt er noch die Notwenigkeit und den Nutzen und wird entsprechend handeln. Er hat kein Problem, einige der Gruppe zu Opfern, wenn es seiner eigenen Karriere guttut. Er nimmt Kritik an seinen Entscheidungen sehr persönlich und lässt das auch die Gruppe spüren, er ist auch das Fähnchen im Wind, das nach dem Wind der Vorgesetzten sich bewegt. Rückgrat? Fehlanzeige, damit Fördere ich ja nicht meine Karriere. Die Nachteile sind offenkundig und brauchen wohl keiner weiteren Betrachtung.
Der Tyrann:
Ja mein Liebingsarschloch (man verzeih mir meinen Ausdruck), so würde jeder ihn bezeichnen. Der Hassfigur ist schon schwer zu folgen, dem Tyrann muss man folgen, warum? Weil man ansonsten schneller ins Gras beizt, als man schauen kann, weil die eigenen Karriere schneller vorbei ist, als man eine Liegestützte gemacht hat. Kurzum, der Tyrann führt durch eiserne Hand. Man folgt ihm aus Angst und Verzweiflung, weil man keine Wahl hat. Ein Tyrann verlangt von einem bedingungslosen Gehorsam bis in den Tot. Fürchtet mich, aber folgt mir ist der Satz eines Tyrannen. Er bestraft mit eiserne Hand und hat auch kein Problem euch über die Klinge springen zu lassen oder eure Karriere. Er ist das Deluxe packet der Hassfigur und das krasseste Gegenteil des Vorbilds. Man drehe alle positiven Aspekte des Vorbildes um und Tada der Tyrann ist geschaffen.
Führungsformen:
Wir haben ja nun die Arten der Führung kennen lernen dürfen, sie sind aber nur die eine Seite der Münze, die andere ist die Führungsform. Es gibt drei Arten, die ich hier vorstellen möchte:
- Autoritärer Führungsstil
- Kompetenter Führungsstil
- Sozialer Führungsstil
Sie alle haben natürlich auch Vor- und Nachteile, wäre ja auch zu schön um einfach zu sein. Aber ich werde mich zur Abwechslung mal kurzfassen. Man hat ja auch kaum Lust 30 Seiten zu lesen, daher kurzum was bedeuten die Führungsstile? Sie zeigen auf, auf welche Weise ihr genau führt. Der Autoritäre ist der, der mit Stimme führt. Durch Auftreten und einfach Ausstrahlung wird er als Führer akzeptiert. Der Kompetente ist der Erfahrungsträger, der wird akzeptiert, weil er das Wissen und die Erfahrung hat, der man folgt. Der Soziale führt, weil er freundlich und nett ist, ihm wird gefolgt, weil er auf der Sozialen schiene den Respekt genießt. Das wars zu dem Thema schon, cool oder?
Meine Untergebenden und ich:
Wir haben jetzt ja Arten von Führung kennengelernt, dies sind alles extreme Arten natürlich, trotzdem bleibt die Masterfrage, wie gehe ich nun richtig mit Untergeben um? Ich kann da nur aus meiner Erfahrung sprechen, zur Erklärung, ich habe laut meinen Beurteilungen folgendes Führungsprofil:
- Mittel ausgeprägter Autoritärer Führungsstil
- Hoher ausgeprägter Kompetenter Führungsstil
- Hoher ausgeprägter Sozialer Führungsstil
Ich schreie wenig, weil ich es auch selten muss, ich bin ein Mix aus Vorbild und Vaterfigur/Mutterfigur, zumindest wurde mir dies von vielen gesagt. Im Endeffekt müsst ihr euren eigenen Weg finden, wie ihr meint zu Führen. Dieser Abschnitt wird nun extrem von meiner privaten Sichtweise ausgehen, dies bitte bedenken, wenn ihr das lest. Ich sage mir immer, wer auf seinen Dienstgrad argumentieren muss, der hat als Führer schon versagt, warum? Weil ich als Anführer mit Kompetenz, Wissen und Weisheit dastehen muss. Die Leute vertrauen darauf, dass ich als ihre Anführerin immer weiß, was wir als nächstes tun. Vertrauen ist ein wichtiger Aspekt in der Führung, ihr müsst euren Untergeben vertrauen, dass sie eure Anweisungen bestmöglich umsetzen und im Gegenzug vertrauen die Untergebenen darauf, dass eure Anweisungen immer die beste Lösung darstellen. Ist sicher nicht immer so, darum seit nicht Belehrungsresistent. Hört auf eure Untergeben, wenn sie gute Vorschläge machen. Agiert mit der Gruppe, erkennt Stärken und Schwächen der Gruppe. Nutzt die Stärken und Versucht die Schwächen zu kompensieren. Stärken sind vor allem das Wissen der Gruppe und die Fähigkeiten. Ein guter Anführer weiß nicht alles, er weiß aber, wer in der Gruppe dieses Wissen hat. Der Anführer kann nicht alles, aber er weiß, wer in der Gruppe die Fähigkeit hat. Untergebene folgen in seltensten Fällen aus Überzeugung oder dem glauben am System, sie folgen EUCH! IHR seid diejenigen, zu denen sie Aufschauen, wenn sie Fragen haben und IHR seid diejenigen, die zum Beispiel im Gefecht ihnen Befehle erteilt, die sie auch in Gefahr bringen werden und wenn sie dann nicht an EUCH glauben, werden sie den Befehl nicht maximal Motiviert ausführen und entsprechend Fehler machen. Hütet euch vor Aussagen wie, weiß ich nicht, woher soll ich das wissen oder keine Ahnung. Das sagen Anführer nicht. Sie Prüfen, Analysieren und holen Vorschläge aus ihrer Gruppe und Entscheiden, aber sie haben niemals keine Ahnung oder Wissen nicht was zu tun ist. Der Anführer muss die Ruhe bewahren, Herr der Lage sein, egal wie Chaotisch sie auch sein mag. Er ist Präsent und aus ihm ziehen die Untergebenen ihre Stärke und Hoffnung. Daraus entsteht Moral und ohne die ist jedes Gefecht, jedes Projekt zum Scheitern verurteilt. Stellt euch immer die Frage morgens, ob ihr euch selbst folgen würdet oder was ihr von einem Anführer erwarten würdet, dann habt ihr vielleicht einen guten Weg gefunden, auf dem euch andere folgen werden.
Thats all.
Ich hoffe der Guide hat euch gefallen. Fragen, Anregungen und Kritik, wie immer gerne via PN oder im Spiel.
Gruß
Sin